Die eigentliche Chronik der Freiwilligen Feuerwehr ging in den Wirren der beiden Weltkriege verloren. Nur unter großen Mühen war es möglich, das folgende zu erstellen.
Um 1819 Auf Grund einer verheerenden Feuersbrunst, bei der 16 Wohnhäuser mit Stallungen und Scheunen vernichtet wurden, erwirbt die Gemeinde Puderbach 12 Ledereimer, eine kurze und eine lange Feuer- leiter, sowie zwei Feuerhaken.
Um 1840 Nach einigen Großbränden wird eine Wasserspritze (Druckspritze) angeschafft. Als Unterstellmöglichkeit wird in der Einmündung Schulstraße ein Spritzenhaus errichtet. Gleichzeitig werden drei Brandweiher angelegt. Der erste am Wollbach, der zweite am Puderbach, der dritte unterhalb der Kirche. Es besteht eine Pflichtfeuerwehr.
1890 Nach weiteren Großbränden ruft der damalige Gemeindevorsteher Sanner unter dem Leitspruch " Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr" die Freiwillige Feuerwehr Puderbach offiziell ins Leben. Trotz finanzieller Probleme der Gemeinde wird eine neue "Hönig-Druckspritze Nr. 12 BA" zum Preis von 1.300 Mark angeschafft. Die Gemeinde erhält hierzu einen Zuschuss der Provinzial-Feuer Societät.
Nach 1900 Da in die alte Spritze das Wasser noch mit Eimern gefüllt werden musste, entschloss man sich zum Erwerb einer neuen Saug- und Druckspritze.
Um 1911 Da das alte Gerätehaus zur Unterbringung der nunmehr vorhandenen Geräte nicht mehr ausreichte, baute man an der Urbacher Straße ein neues Spritzenhaus mit Steigerturm. Vervollständigt wurden die Geräte durch einen Leiterkarren, welcher mit einer Zugleiter, zwei Steigleitern, zwei Schlauchhaspeln sowie sonstigem Kleingerät bestückt war. Unter dem damaligen Brandmeister Peter Blum VI und seinem Stellvertreter Gerhard Hottgenroth erlebt die Freiwillige Feuerwehr Puderbach vor dem 1. Weltkrieg einen beispiellosen Aufschwung.
1914-1918 Es besteht wiederum eine Pflichtfeuerwehr. Nach Beendigung des Krieges musste das Spritzenhaus für die amerikanische und französische Besatzung geräumt werden. Übungen durften nicht abgehalten werden. Es bestand lediglich eine Notwehr.
Um 1920 In mühevoller Kleinarbeit, verbunden mit der Werbung von jungen Leuten stand bald wieder eine straff erzogene, einsatzfreudige Wehr zur Verfügung. Um ihr nach außen hin ein einheitliches Bild zu geben, sollte sie nunmehr uniformiert werden. Unter dem damaligen Brandmeister Karl Schneider konnten durch eine Spendenaktion, einer Verlosung und einem Zuschuß der Feuerversicherung 40 neue Uniformen (Helm, blauer Rock, weiße Hose und grauer Drillichanzug) beschafft werden. Auch für die geplante Feuerwehrkapelle konnten noch Musikinstrumente angeschafft werden. Der neu gebildeten Feuerwehr stand eine vierrädrige Druckspritze mit Pferdegespann zur Verfügung.
1926 Die Feuerwehrkapelle, unter der Leitung von Johann Kurz, Niederdreis ist voll ausgebildet und wird zu besonderen Anlässen eingesetzt.
1929 Die Feuerwehr Puderbach erhält als Stiftung von der Grube Reichenstein einen alten Personenwagen der zu einem Feuerwehrwagen umgebaut wird. Die Kameraden nennen Ihr Fahrzeug liebevoll "Maxll. Neuer Brandmeister wird Heinrich Abel
1931 Die Feuerwehr Puderbach erhält ihre erste Motorspritze.
1934 Der altersschwache "Maxll wird durch einen ebenfalls umgebauten Personenwagen ersetzt. Auf Grund der damaligen Verhältnisse löst sich die Feuerwehrkapelle auf.
1939-1945 Während des 2. Weltkrieges besteht wiederum eine Pflichtfeuerwehr. Da die wehrfähigen Männer zum Militärdienst einberufen wurden, übernahmen jüngere weibliche Personen die Aufrechterhaltung des Brandschutzes. Auch die schulentlassene männliche Jugend hatten im Zuge der Übernahme in die Hitlerjugend die Möglichkeit von der Feuerwehr übernommen zu werden. Die wenigen noch vorhandenen Feuerwehrangehörigen mußten kurz vor Kriegsende auch noch die Aufgaben des damaligen Luftschutzes übernehmen.
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